Hannes Kasehs - Leben, Natur, Kultur, Chronik

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Hannes Kasehs

Musik
Ned 100 %, aber viel mehr! Hannes!
Es mag 20, 25 oder 30 Jahre her sein. Eines Abends, Erik Trauner spielte solo im Tunnel und hatte einen jungen Mann dabei, der mit Erik die eine oder andere Nummer spielte. Ein gewisser Hannes Kasehs. Eine der guten Gepflogenheiten, wenn bekannte Musiker jungen Talenten eine Bühne geben. Ja, so war das. Jahrzehnte später hat die Welt alternde Bands gesehen, die schon in unserer Jugend der Babyboomer die Welt bewegten. Ob die Rolling Stones, Supertramp oder Godfather Bob Zimmermann himself. Irgend ein Idiot erschoss John Lennon, manche Genies suizidierten sich selbst, andere wie der King lebten gut mit den Songs, die sie irgend einem Bluesman gestohlen hatten. Wie Erik manchmal sagt, "des was kana", a paar wissen´s schon Dank Erik.
Wenn wieder einmal Grund ist, den blue notes zuzusprechen, weil wieder einmal ein Looser zu besingen ist.

Mit Fleiß, Geduld und ganz viel Talent hat er Jahrzehnte an sich gearbeitet, unser Hannes Kasehs und ist heute fester Bestandteil der echten Bluesszene in Wien. Von der medialen Öffentlichkeit weitgehend verschont oder sollte man sagen missachtet, netzwerkt und organisiert er und hält eine regelmäßige Bluessession im Lousisana Blues Pub am Laufen. Sein Hannes Kaseh´s Trio bestreitet er mit seiner ebenso musikalischen wie bassverstärkten Schwester in bester Weise. Viele entspannte Abende in Wiener Blues-Tradition durfte man erleben, Highlights im Jazzland ebenso, wenn Hannes statt in der Staatsoper zu spielen, seinen alten Bandkollegen Christian Dozzler nicht hängen lässt und sie die wunderbare Nummer von Missisippi John Hurt Stagger Lee zum besten geben. Da geht´s zu wie ehedem in den States. Wenn eine 44er im Spiel ist, dann geht´s ans Sterben.

"Mia brauchen ned viel" sagte Hannes noch letzen Herbst bei einem Auftritt, nein, viel verdient man nicht als einer der großartigsten Musiker dieses Landes. Man bereitet Freude, denen die auf akustische Musik dieser Tradition stehen. Good vibes in bad times, je schlechter die Zeiten, desto trauriger und besser die Songs. Eine goddammed good time for perfect songs all around, nicht wahr? Manchmal wie bei Stagger Lee trifft es die bad guys, meistens allerdings trifft es die Falschen. Aufrechte, einfache Menschen, die nur den Fehler der falschen Hautfarbe oder Herkunft haben.

Talent hin oder her, Burak hatte nie eine Chance beim Kollegen. Der wusste, der Türkenbua kommt bei ihm nicht durch. Das ist lange Jahre her, aber eben auch eine Lebenserfahrung. Nach außen hin geben sie sich kumpelhaft, sind die besten Typen, die man sich denken kann, aber wenn es darauf ankommt, dann zeigen sie eine ganz andere Seite ihres Seins. Die Österreicher kennen das und können das.
G´schamster Diener.
Doch zurück zu Hannes: Ob im Trio, bei den zugegeben seltenen Besuchen von Christian Dozzler oder solo. Seine Stimme hat mit Verlaub etwas von einem entspannten hangin loose, das den Österreichern vielleicht gar nicht so fremd ist, wenn sie ein paar Spritzer intus haben. Er brummt nicht, er resoniert und schreibt auch eigene Songs. Einer davon gehört zu meinen Lieblingen!

Das ist ja noch einmal eine Qualität, die ihn für mich zu meinen Helden macht! A creative worker in god´s wineyard. Ich werde nie jenen Abend vergessen als irgendeine Dame die großartige Darbietung von Hannes mit dem Kommenat versah: "des war´n aber kane 100 Prozent", Hannes steckte das weg und meinte nur "100 Prozent sind selten".

Love, love love, endless love, das ist so ein Song mit Gänsehaut!

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