Egger Moid

"D´Moid kimmt"! Diesen Spruch kannten alle Kinder aus dem Fersterer-Clan. Eine zeitlebens lustige und für uns Kinder geschichtenerzählende Frau, die uns fast jedes Jahr einmal ohne viel Vorankündigung besuchte. Sie blieb ein zwei Tage und wurde meist von der nächsten Familie schon erwartet. Da überall viele Kinder waren, kann man sich das Leben in den Bauernstuben gut vorstellen!
Den Sommer über war sie Sennerin auf der Alm, zu meiner Kinderzeit noch mit Rauchkuchl und glühendem Span im Mund zur Erheiterung der Kinder! Zuhause war sie beim Egger in Hintertal. Ihre Geschichte zu erzählen kann ich leider nicht. Dafür war sie zum Geschichten erzählen geboren. Das konnte sie wie keine andere. Für uns Kinder tat sie alles. Sie las, sie schauschpielerte und spielte und lachte mit uns! Wenn sie auch später nicht mehr gut hörte, war alleine ihre "Pinzga"Sprache und der ganze Habitus für uns wie aus einer anderen Zeit und klang doch vertraut, da wir dies von unserer Mutter/Vater und den Großeltern ja kannten.
Als Touristiker hätte man solche Menschen neu erfinden müssen, oder doch besser nicht. Es wäre Alpenkitsch dabei herauskommen. Originale kann man nicht erfinden! Erleben konnten wir sie! Das echte Leben in den Bergen konnte auch hart sein und es war hart für die Menschen. Sie war eine herzensgute, weise Frau.
Immer, wenn ich die traditionelle Pinzgauer Haartracht sehe, bin an sie erinnert, mit jedem "pinzgerischen" Wort kommen die Bilder zurück!



