Egger Moid - Leben, Natur, Kultur, Chronik

Direkt zum Seiteninhalt

Egger Moid

Personen

"D´Moid kimmt"! Diesen Spruch kannten alle Kinder aus dem Fersterer-Clan. Eine zeitlebens lustige und für uns Kinder geschichtenerzählende Frau, die uns fast jedes Jahr einmal ohne viel Vorankündigung besuchte. Sie blieb ein zwei Tage und wurde meist von der nächsten Familie schon erwartet. Da überall viele Kinder waren, kann man sich das Leben in den Bauernstuben gut vorstellen!
Den Sommer über war sie Sennerin auf der Alm, zu meiner Kinderzeit noch mit Rauchkuchl und glühendem Span im Mund zur Erheiterung der Kinder! Zuhause war sie beim Egger in Hintertal. Ihre Geschichte zu erzählen kann ich leider nicht. Dafür war sie zum Geschichten erzählen geboren. Das konnte sie wie keine andere. Für uns Kinder tat sie alles. Sie las, sie schauschpielerte und spielte und lachte mit uns! Wenn sie auch später nicht mehr gut hörte, war alleine ihre "Pinzga"Sprache und  der ganze Habitus für uns wie aus einer anderen Zeit und klang doch vertraut, da wir dies von unserer Mutter/Vater und den Großeltern ja kannten.


Als Touristiker hätte man solche Menschen neu erfinden müssen, oder doch besser nicht. Es wäre  Alpenkitsch dabei herauskommen. Originale kann man nicht erfinden! Erleben konnten wir sie! Das echte Leben in den Bergen konnte auch hart sein und es war hart für die Menschen. Sie war eine herzensgute, weise Frau.
Immer, wenn ich  die traditionelle Pinzgauer Haartracht sehe, bin an sie erinnert, mit jedem "pinzgerischen" Wort kommen die Bilder zurück!

Der Kern des Ortes besteht ja nur aus der Kirche, dem Wirt und dem Pfarrhaus, ein paar Häuser drum herum. Klein und still ist es im romantischen Friedhof, wo die Blumen so schön blühen, auch in trockenen Sommern.

Fährt man vom Filzensattel herunter, vielleicht von der Pichlalm kommend, dann biegt man rechts ein Richtung Orstkern, vorbei an neuen Bauten, allesamt Zeichen von Wohlstand und Tourismus. Ein paar hundert Meter weiter wird es ruhiger, enger, bis man letztlich vor der Kirche und der gegenüberliegenden Pension Fersterer ankommt, begleitet vom Rauschen der Urslau, die ebenso klar wie kalt ist und die schöne Begleitmusik für dieses kleine Kircherl am Fuße der Berge abgibt.

Hier liegt man gut eingebettet und eingerahmt von herrlicher Bergkulisse im gefühlten Zentrum des Naturgemäldes, wenn man hinaufschaut und gleichzeitig den Klang des Baches als Draufgabe erhält.
Zurück zum Seiteninhalt